Büsumer Krabben

Neben dem Meer, dem Watt und den bunten Häusern gibt es auch kulinarisch einiges in Büsum zu entdecken. Die Büsumer Krabben sind sogar über Büsum hinaus eine beliebte Spezialität und gehören unbedingt bei deinem Besuch dazu. Das besondere an ihnen ist der Umstand, dass sie die einzigen Garnelen sind, die in deutschen Gewässern kommerziell gefischt werden können.

 

Büsumer Krabben

 

Bei den Büsumer Krabben handelt es sich um eine spezielle Garnelenart, die Sand- oder Strandgarnele. Um für den Verkauf geeignet zu sein, benötigen sie eine gewisse Mindestgröße von 9,5 cm. Als Delikatesse werden sie besonders in Belgien, Norddeutschland und England geschätzt.

 

Die Geschichte der Büsumer Krabben

 

Die Krabbenfischerei hat im 19. Jahrhundert einen regelrechten Aufschwung erlebt und war lange Zeit eine tragende Rolle der ortsansässigen Wirtschaft.

Bevor es zu einer weitverbreiteten Delikatesse wurde, waren die Krabben jedoch ein Nahrungsmittel für arme Leute. Mit Netzen und Keschern, die von Pferde- und Hundeschlitten durchs Watt gezogen wurden, fingen sie die kleinen Tiere.

Dann machte es der Fortschritt möglich, zum einen mit Kutter und Schleppnetzen weiter rauszufahren und zum anderen die Krabbentiere zu kühlen und weiter hinein ins Land zu transportieren. So entwickelte sich eine überregionale Bekanntheit und Büsum war untrennbar mit der Krabbenfischerei verbunden.

Die Zahl der Büsumer Krabbenfischer sinkt zwar seit den 1960er stetig, aber dennoch sind auch heute noch einige Schiffe unterwegs und fangen direkt an der Nordseeküste die gräulich-braunen Tiere.

 

Vom Fang zum Teller

 

Nach dem Fang werden die Krabben gekocht und dann kommt das aufwendige Krabbenpulen, bei der Schale und ungenießbare Teile der Krabben entfernt werden. Aus drei Kilo Krabben bleibt dabei ungefähr ein Kilo Fleisch übrig.

Früher war das Krabbenpulen eine Aufgabe der Büsumer Frauen, jedoch war das Von-Hand-Schälen wirtschaftlich nicht erträglich und hygienisch nicht mehr umsetzbar, weswegen das Pulen in das Ausland verlegt wurde. Mittlerweile gibt es aber auch wieder zwei Krabbenpulmaschinen direkt in Büsum.

Allerdings kannst du auch direkt ungeschälte Krabben kaufen. Mit etwas Geschick und Zeit lassen sich die Krabbentiere schnell von ihrer Schale trennen.

Wer mag kann bei der „Fischersprechstunde“ von einem Krabbenfischer das Krabbenpulen direkt lernen

 

Mit dem schmackhaften Krabbenfleisch können dann Unmengen an Gerichte erdacht werden. Bei einem Besuch in Büsum solltest du ein Brötchen mit Krabben direkt vom Kutter nicht verpassen. Aber auch in vielen Bistros und Restaurants gibt es vielfältige Varianten mit den Krabben. 

 

Es ist kein Wunder, dass die beliebten Krabben so häufig in Gerichten vorkommen. Neben dem Geschmack sind sie auch unglaublich gesund. Ihr zartes nussig schmeckendes Krabbenfleisch gehört in der Norddeutschen Küche traditionell dazu. So findest du in Büsum so gut wie überall Krabbensalat, Krabbenfrikadellen oder Scholle Büsumer Art, eine mit Krabbenfleisch belegte Scholle.

 

Büsum – mehr als nur Krabben

 

Früher waren die Krabben das Wahrzeichen von Büsum, doch mit der sinkenden Bedeutung für die Wirtschaft änderte sich das. Nur noch ungefähr 20 Krabbenfischer aus Büsum sind mit ihrem Kutter auf der Nordsee unterwegs. Die anderen Fischer kommen zum Beispiel aus den Niederlanden.

 

Doch der Ort fand eine neue Bestimmung und bietet dem Tourismus genauso viele Möglichkeiten wie es Krabbengerichte in den Büsumer Restaurants gibt. Sehenswürdigkeiten wie Phänomania oder auch die Perlebucht, in der die ganze Familie unabhängig von Gezeiten Badespaß und Wassersport betreiben kann, sind wie ein Magnet für Menschen aus dem ganzen Land.